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Es gibt noch mehr Wasser am Berg

Nach mündlichen Berichten gab es im Bereich der heutigen Straßengabelung "Am Reele / Am Judengarten" einen Pumpbrunnen, der aber schon vor langer Zeit abgebaut wurde. Genutzt wurde er von Gartenbesitzern, die dort am Berghang Obst- und Gemüsegärten angelegt hatten. Beim Neubau der Straßengabelung vor etlichen Jahren geriet der Brunnenschacht in den Bereich der Fahrbahn.

Bei der Prüfung der Standsicherheit zeigte sich der Schacht mit einer Größe von ca. 2,0 x 1,8m und einer Tiefe von ca. 5m in einem guten Zustand.

Erstaunlich ist: Am Sockel des Schachtes kommt noch Wasser aus dem Berg, das in einem gemauerten Kanal abgeleitet wird. Der gemauerte Kanal zeigt ziemlich genau in Richtung des in ca. 130m entfernt liegenden Stollen I mit seinen beiden Wasserstuben.

Nachdem den Wasserstuben des Stollens I nur noch an einer einzigen Stelle Wasser zuläuft, kann man annehmen, es handelt sich um das Wasser, das oben im Schacht an der Straßengabelung abfließt. Geschätzt könnte die im Schacht abfließende Wassermenge etwa dieselbe sein, die der Weed und dem Oberen Laufbrunnen zuläuft.

Leider wurde von Schacht, Ableitungskanal und Wassermenge keine genaue Dokumentation erstellt. Der Schacht, der heute im Bereich der Fahrbahn liegt, wurde mit einem stabilen Deckel verschlossen.

Nach mündlichem Bericht soll es im Bereich der heutigen Quellenstraße nochmals einen Brunnenschacht gegeben haben. Bei Bauarbeiten ist er, wohl aus Unwissenheit, verschüttet worden. Das wäre oberhalb der ehemaligen Synagoge gewesen. Nachdem es in der Synagoge eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, gab, ist anzunehmen, dass ehemals das Quellwasser dieses verschütteten Brunnens der Mikwe zufloss.

Vor dem unter Denkmalschutz stehenden sogenannten Sommerhaus neben der Matthäuskirche ist ein schöner Wassertrog aus Muschelkalk aufgestellt. Der zersprungene Trog wurde vor etlichen Jahren bei Bauarbeiten dort ausgegraben. Ein Beweis: Im Bereich der Synagoge muss es fließendes Wasser gegeben haben, denn niemand hätte den schweren Trog den Berg hinauf getragen und dort aufgestellt.


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